Am 4. Februar 2024 starb der 74jährige S.B. im Gefängnis von Padinska Skela (Serbien) einen gewaltsamen Tod. Eine Autopsie zeigt, dass er bis zum Tod gefoltert und vergewaltigt worden war.
S.B. war zu einer Strafe von 256€ verurteilt worden, weil er zu Silvester 2020 einen Feuerwerkskörper geworfen hatte. (Einigen Berichten zufolge war eigentlich ein Enkel von S.B. dafür verantwortlich und der Großvater übernahm die Strafe für ihn). Da er die Strafe nicht bezahlte, ging er für 30 Tage ins Gefängnis und teilte die Zelle mit drei jüngeren Männern. Laut Medienberichten verlangten seine Mitgefangenen von ihm, dass er für sie einkaufte, und als ihm das Geld dafür ausging, quälten sie ihn zu Tode. Die Untersuchung ist im Laufen, der Gefängnisdirektor wurde suspendiert.
Kaum ein anderer Raum ist so gut überwacht wie das Gefängnis. Gefangene werden laufend in ihrer Privatsphäre, ihrer Kommunikation und ihren Aktivitäten eingeschränkt – mit dem Argument der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Wenn in einem solchen Raum ein Mensch auf Raten umgebracht werden kann, stellt sich die Frage, um wessen Sicherheit es hier geht und bei welchen Aktivitäten, die die Sicherheit der Gefangenen gefährden, einfach weggesehen wird.
Und dies nicht nur in Serbien. Erinnern wir uns an den Mann, dem im Jahr 2014 in Stein die Beine abfaulten. Oder an Ali Chaciev, einen Profisportler Ende 30, der 2021 ebenfalls in Stein einen plötzlichen Tod starb. Und halten wir auch fest, dass Suizid weltweit die häufigste Todesursache im Gefängnis ist. Dazu sagt Ex-Gefängnisdirektor Thomas Galli: „Die beste Suizidprävention ist, nicht so viele Menschen einzusperren.“
Wir sagen: Die beste Prävention von Todesfällen im Gefängnis ist die Abschaffung der Gefängnisse.