Abnorme Strafe – Menschen im Maßnahmenvollzug
von Christine Hubka & Markus Drechsler
mit einem Vorwort von Jean Ziegler
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Menschen im Maßnahmenvollzug – Menschen am Rande der Gesellschaft. Bis vor kurzem hieß es noch „geistig abnorm“ und „Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher„. Im März 2023 tritt die Reform des Maßnahmenvollzugs in Kraft. Die unendliche Geschichte dieser Reform ist jedoch damit noch lange nicht zu Ende. Denn der Teufel sitzt, wie so oft, im Detail.
Die hier zehn vorgestellten Beispiele von Menschen im Maßnahmenvollzug stellen jeweils eine Frage an den Vollzug. Zuletzt zeigt ein Best-Practice-Beispiel, wie das Zusammenspiel positiver Kräfte den Maßnahmenvollzug human gestalten kann zum Wohl des Betroffenen und auch der Gesellschaft.
Rezension
Natürlich liegt in der Kürze der zwölf Fallvignetten eine Schwierigkeit: Wer sich mit dem Justizvollzug auskennt, wird in jeder der Geschichten Anteile finden, wo er oder sie sagt: „Ja, aber da ist doch noch das zu bedenken…“. So ging es mir beim Lesen der Erzählungen. Selbstverständlich kann man auf drei bis vier Seiten keine differenzierte Fallanalyse vorlegen. Es sollte den kritischen Leser aber auch nicht Gelegenheit geben, sich hinter möglicherweise auch noch zu Bedenkendem zu verstecken und so die Wucht der kleinen Geschichten an sich abprallen zu lassen. Solche Geschichten sind wichtig, auch in ihrer Kürze, auch und gerade mit der zentralen Frage: „Warum ist das eigentlich so?“Frank Stüfen, Seelsorge und Strafvollzug, Zürich 2023